regina Stillleben ist die sechste Ausgabe der Zeitschrift regina von Regina Möller. Sie erscheint anlässlich des Jahresprojektes Campus 2002 der Kokerei Zollverein I Zeitgenössische Kunst und Kritik auf Einladung von Marius Babias und Florian Waldvogel.
Die sechste Nummer beschäftigt sich mit dem Ruhrgebiet – allerdings mit dem Blick von außen. Ich kann nicht behaupten, dass mir das Ruhrgebiet nach einigen Besuchen und intensiven Recherchen bekannt oder gar vertraut wäre. Mein Anliegen ist vielmehr – als Referenz an den Standort Ruhrgebiet – zeitgenössische Parameter für Allegorien und Symboliken zu finden und zu setzen. Allegorien und Symboliken, die in ihrer Vielschichtigkeit und Mitteilung »undercovered« eingesetzt werden und über ihre Präsenz, wenn auch nicht immer sofort erkennbar, gesellschaftliche Entwicklungen subtil prägen. Daher sind einige Themen nicht nur Ruhrgebiets-spezifisch gewählt, sondern stehen in einem übergeordneten Zusammenhang von Setzung und Lesbarkeit.
Der Untertitel Stillleben ist doppeldeutig: Kunsthistorisch ist die Stillleben Malerei bestimmt durch die Spannung zwischen Stilisierung und Naturnähe, Manier und Beobachtung1. Gesellschaftlich ist der Kohlenpott anhaltend geprägt durch Spannungen zwischen Stillstand und Strukturwandel, Klischees und Mythen, Wahrheiten und Lügen. Stillleben, ein Kunstwort, angelehnt an den holländischen Begriff »stilleven« (still = unbeweglich, verweist auf den dargestellten Gegenstand, und leven charakterisiert das Malverfahren), vermochte über die Kunst hinaus einen spezifischen Sinn zur Charakterisierung von Lebensformen und Menschen zu entwickeln. 2 Daran knüpft regina mit der Ausgabe »Stillleben« an.
1) Stillleben, (Hg) Eberhard König und Christiane Schöne, Berlin 1996, S. 40
2) Über die Definition von stilleven, stillstaand leven, stilligend leven, ebd. S. 23, 24
Regina (Maria) Möller, 2002